Zu Beginn der Exkursion trafen wir – Schüler*innen des Leistungs- und Grundkurses Erdkunde der Q1 – uns am Freitag, 28.04.2023 um halb neun mit unseren Lehrkräften Frau Vornholt sowie Herrn Eichholz vor dem Eingangsgebäude des Unternehmens Vesuvius in Borken. Die Exkursion stand im Zusammenhang mit Unterrichtsreihen, in denen wir uns mit dem Strukturwandel, Prozessen der De- und Re-Industrialisierung, Industrie 4.0, der Tertiärisierung, Standortfaktoren, letztlich auch der Globalisierung beschäftigt hatten. Interessant schien es für uns, nun einen Industriebetrieb in räumlicher Nähe genauer kennenzulernen. Zwei Mitarbeiterinnen der Firma, Frau Hessling und Frau Kemper, nahmen uns freundlich in Empfang und stattete uns zunächst mit der notwendigen Sicherheitsausrüstung aus; darunter Schutzschuhe und -kappen sowie Schutzbrillen und Warnwesten. Danach wurden wir in einen Raum geführt, wo für uns ein Frühstück bereitstand, belegte Brötchen, Frikadellen, Spieße und Kaffee sowie weitere Kaltgetränke. In diesem sehr angenehmen Setting trafen wir auf Herrn Jens Ohm, Director Non-Ferrous EMEA und somit zuständig für neue Zielrichtungen im Nichteisenbereich und deren Umsetzungen in Europa, dem Nahen Osten und Afrika, der uns mit einer Präsentation sehr gut den Betrieb und die Geschichte von Vesuvius erklärte. Auch wurden wir auf die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten hingewiesen.

Allgemein wurde Vesuvius 1916 gegründet und übernahm 2009 Foseco. Vesuvius entwickelt neue Techniken für die Stahl- und Gießindustrie. Zum Beispiel werden am größten Produktionsstandort in Borken von Foseco sogenannte Speiser hergestellt, welche das zu gießende Material erhitzt halten, während es in die Guss-Form gegeben wird, um die Vollständigkeit und Fehlerlosigkeit des End-Produktes zu garantieren. Kunden sind große Unternehmen weltweit. Das Unternehmen ist als Aktiengesellschaft an der Londoner Börse dotiert.

Nachdem man uns das Unternehmen vorgestellt hatte und wir im Gespräch viele unserer vorbereiteten Fragen aus dem Unterricht beantwortet bekommen hatten, wurden wir in vier Gruppen aufgeteilt und zur Führung durch die Produktionshallen jeweils einem Mitarbeiter zugewiesen. Wir bekamen Headsets, um die Mitarbeiter während der Führung im lauten Betrieb verstehen zu können. Auf dem Weg zu den einzelnen Bereichen des Unternehmens haben wir noch ein Gruppenfoto gemacht.

Danach wurde uns gezeigt, wie und wo das Pulver, aus denen die Speiser bestehen, gemischt und verpackt wird. Die Herstellung der Speiser selbst durften wir uns auch ansehen und erschien trotz der Automatisierung für die am Ofen stehenden Mitarbeiter sehr anstrengend zu sein. Im Labor wird die Produktqualität jeder einzelnen Rezeptur anhand von fünf kleinen Test-Speisern kontrolliert. Sie werden auf Brenntemperatur und Bruch unter Druck getestet, was uns beides sogar vorgeführt wurde. Zudem hat man uns die Filterproduktion vorgestellt. Uns wurde gesagt, es sei die größte Keramik-Filterproduktionsstätte der Welt. Auffällig war, dass ein Großteil der Arbeit dort durch Maschinen und Roboter geschah.

Im Allgemeinen waren die Vorstellung des Unternehmens und insbesondere die Führung sehr interessant. Die Exkursion wurde durch die Mitarbeiter*innen von Vesuvius sehr gut organisiert und angenehm gestaltet. Der fachliche Input durch Herrn Ohm war sehr aufschlussreich, vor allem vor dem Hintergrund der Theorie aus dem Unterricht. Wir durften viel Neues lernen und sehen - unter anderem war es deshalb ein sehr lohnenswerter und schöner Unterrichtsvormittag für uns Schüler*innen und auch für unsere Lehrkräfte. Die nächste Exkursion ist schon in Planung.

Liva Sieland und Maximilian Langenhorst (Q1)